Termine in Hülle und Fülle

Man merkt deutlich, dass das Jahr 2016 nur noch wenige Wochen hat, denn ein Termin reiht sich an den anderen…

Am Montagmorgen war ich beim Evangelischen Kirchenkreis Saar-Ost auf dem Pfarrkonvent zu Gast. Der Kirchenkreis Saar-Ost umfasst neben dem Landkreis Neunkirchen auch den Landkreis St. Wendel und Teile des Regionalverbandes Saarbrücken. Hier waren zahlreiche Kirchenvertreter vor Ort, um mit mir über meine Aufgabenstellungen als Landrat zu diskutieren. Es war ein sehr guter, konstruktiver Austausch. Auch wurde ich von Superintendent Gerhard Köppke gefragt, was ich von den Vertreterinnen/Vertretern der Kirche erwarte. Ich nahm die Gelegenheit zum Anlass, mich für die gute Zusammenarbeit in der vergangenen Zeit zu bedanken, gerade in der Flüchtlingsarbeit leistet die Kirche unverzichtbare Arbeit. Aber auch bei den Themen Jugendhilfe und Ehrenamt gibt es viele Anknüpfungspunkte - wenn  es um die soziale Sicherheit geht, sind es viele Dinge, die uns gemeinsam beschäftigen. Aus diesem Grund vereinbarten wir, dass wir auch künftig in Kontakt bleiben, damit alle Seiten wissen, welche Themen gerade besonders wichtig sind und was man gemeinsam bewegen könnte. Ich freute mich sehr über ein kleines Geschenk. Es handelt sich dabei um eine Playmobil-Figur von Martin Luther, die jetzt meinen Schreibtisch in Ottweiler ziert. Wir befinden uns im 500sten-Jahr der Reformation und natürlich steht hier auch die Person Martin Luther mit Licht- und Schattenseiten im Fokus. Auf der einen Seite war er großer Reformator, auf der anderen Seite allerdings ein Mensch, der sich energisch gegen andere Religionen stellte und diese auch verunglimpfte. Ich finde es gut, dass die evangelische Kirche auch diese Aspekte Luthers im Jubiläumsjahr der Reformation mit aufnimmt. Am Nachmittag stand dann ein überregional wirkender Termin mit der Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger, dem Bildungsminister Ulrich Commerçon, dem designierten künftigen Verantwortlichen der Agentur für Arbeit, Detlef Scheele, und der Leiterin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit, Heidrun Schulz, an. Hier hatte ich Gelegenheit, mich zu dem Projekt „Lückenlose Betreuung“ zu äußern. Der Landkreis Neunkirchen wurde im vergangenen Jahr aufgrund der  gut funktionierenden Zusammenarbeit von Landkreis, Jobcenter und Agentur für Arbeit als Modellregion für dieses Pilotprojekt ausgewählt. Dieses Projekt ermöglicht, dass wir junge Menschen in der Übergangsphase zwischen Schule und Beruf besser begleiten können, sodass möglichst wenig junge Menschen „durchs Netz fallen“.  Die Jugendberufsagentur und die Schulen im Landkreis werden mithilfe der Netzwerkstelle „Lückenlose Betreuung“ eng verzahnt. Das erste Modelljahr ist gut angelaufen, wir sind sehr froh, dieses Modellprojekt bei uns im Landkreis zu haben. Es sorgt für eine nahtlose Betreuung im Übergang von Schule und Beruf und gibt Orientierung in einem funktionierenden Netzwerk von arbeitsfördernden Maßnahmen. Es  leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag zur sozialen Integration, sondern ist insbesondere eine große Stütze für die jungen Menschen in unserem Landkreis. Nach Ende der Modellphase Anfang 2019, wird sich entscheiden, ob das Modellprojekt saarlandweit ausgeweitet wird.

 

Am Dienstag fanden dann die verwaltungsinternen Gespräche und Planungen für die kommende Zeit statt. Danach tauschte ich mich mit dem Geschäftsführer von saar.is, Christoph Lang,  aus, der im Rahmen des Projektes Land(auf)Schwung Projektträger des Welcome-Centers ist. Auch für die vielbeachtete Saarland-Kampagne ist saar.is verantwortlich. Am Dienstagnachmittag fand die Sitzung des Kreistages statt. Hier wurden wichtige Beschlüsse gefasst – u. a. wurden Mittel freigegeben, um einen dringend benötigten Anbau an unserer Ganztagsgemeinschaftsschule in Neunkirchen zu realisieren. Rund 1 Mio. Euro werden bis zum nächsten Jahr verbaut, 400.000 Euro werden durch das Bildungsministerium bezuschusst. Sehr interessant war der Zwischenbericht des Instituts für Sozialpädagogische Forschung  Mainz (ism gGmbH), den der Geschäftsführer, Heinz Müller, vorstellte. Man stellte fest, dass die Mitarbeiter/-innen des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD) des Kreisjugendamtes im Vergleich zu anderen Landkreisen eine sehr hohe Fallbelastung haben. Auch gab es weitere Handlungsempfehlungen von ism, die zum Teil bereits in die Haushaltsvorberatungen 2017 mit einfließen. Ich bin zuversichtlich, dass wir hier Kinder und Jugendliche besser und intensiver betreuen können, was sich letztendlich auf die Kosten im Bereich der Jugendhilfe auswirken wird. Allerdings ist dies ein Prozess, der nicht von heute auf morgen zu bewerkstelligen ist. Auch händigte ich dem neuen und alten Kreisbrandinspekteur Werner Thom die Ernennungsurkunde aus. Thom ist ein erfahrener Netzwerker und engagiert sich sehr für die Belange unserer Wehren im Kreis. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit! Am Dienstagabend hatte ich dann als Schirmherr das Vergnügen, die 39. Impression Musicale am Illtal-Gymnasium zu eröffnen. Bis Sonntag besteht die Möglichkeit, „handgemachte“ Musik zu genießen. Die Aktion Palca steht schon seit Jahrzehnten für praktizierte Nächstenliebe. So treten alle Künstlerinnen und Künstler ohne Gage auf, der Erlös fließt zu 100 % in soziale Projekte in Afrika. Die  Gründungsmütter  und -väter der Aktion Palca und der Impression haben nachhaltige Arbeit geleistet, denn auch nach Jahrzehnten wird das Festival weiterhin immer mit Enthusiasmus und neuen Ideen angereichert.  Ganz unterschiedliche Stilrichtungen sind hier zu hören und lassen unser Illtal-Gymnasium in seinem 50. Jubiläumsjahr wieder zu einem Zentrum der Kultur und der Musik werden.

 

Am Mittwoch besprach ich mich mit meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zum Thema elektronische Vergabe. Diese Form der Vergabe wird in Zukunft verpflichtend werden und sichert damit höchstmögliche Transparenz. Ausschreibungen in unterschiedlichen Bereichen können hier besser vollzogen werden. Danach händigte ich 22 Bürgerinnen und Bürgern die Einbürgerungsurkunde aus. Dabei wies ich auf die Grundrechte hin und schenkte allen eine Ausgabe unseres Grundgesetzes. Am Nachmittag war ich dann bei der Bachelorfeier der ASW Berufsakademie Saarland zu Gast. Hierbei nutzte ich die Gelegenheit, in meinem Grußwort der ASW zum 25. Geburtstag zu gratulieren. Ich bin sehr stolz darauf, dass die ASW mittlerweile in Neunkirchen zu finden ist und unser Landkreis Neunkirchen damit Hochschulstandort ist. Allen Absolventinnen und Absolventen an dieser Stelle nochmals meinen herzlichen Glückwunsch zu ihrem erfolgreichen Abschluss. Danach besuchte ich eine Dichterlesung im Rahmen der Vitalwoche von Arno Meiser. Arno Meiser schreibt seit vielen Jahren lustige, beschwingte Texte, die große Anerkennung genießen. Der Eppelborner Bürger hat aber auch in den letzten Jahren für die Arbeit mit Seniorinnen und Senioren und für Menschen, die an Demenz erkrankt sind, eigene Bücher herausgegeben, die sehr gut angenommen werden. Die Veranstaltung in Kooperation mit unserer Leitstelle „Älter werden“ im Historischen Sitzungssaal in Ottweiler war gut besucht, es wurde herzhaft gelacht.

 

Am Donnerstag tauschte ich mich mit Illingens Bürgermeister Dr. Armin König aus, danach stand im Landratsamt Saarlouis eine Besprechung der Landrätin/Landräte und des Regionalverbandsdirektors an. Am Nachmittag wurde dann das Tourismusbarometer der Tourismuszentrale Saar 2016 vorgestellt, das die Sparkassenfinanzgruppe präsentierte. Dabei traf ich auch meine Vorgängerin, die heutige Präsidentin des Sparkassenverbandes Saar Cornelia Hoffmann-Bethscheider. Es ist schön, dass sich der Tourismus so gut im Landkreis Neunkirchen – aber natürlich auch saarlandweit – entwickelt.

 

Heute war ich bei der Jobmesse, die im Rahmen unserer Vitalwoche im Sozial-Pflegerischen Berufsbildungszentrum in Neunkirchen stattfand, zu Gast. Hier war erstmals der neue Schulleiter des Berufsbildungszentrums Bernd Hussong Gastgeber. Die Messe wurde hervorragend angenommen, viele jungen Menschen nahmen die Gelegenheit wahr, sich rund um Pflegeberufe zu informieren. Vielen Dank der Projektleiterin der Vitalregion Kathrin Herbst und dem Leiter des Institutes für Präventives Handeln Prof. Dr. Günter Dörr für die sehr gute Kooperation. Ein weiteres Projekt im Rahmen von Land(auf)Schwung, das Früchte trägt. Soeben  fand dann eine weitere Sitzung des Fair-Trade-Ausschusses statt. Hier sind wir bereits ein Stück weitergekommen und beabsichtigen, unsere Bemühungen für einen „fairen Landkreis Neunkirchen“ am Neunkircher Weihnachtsmarkt vom 16.  -18.  Dezember  mit einem eigenen Stand zu zeigen. In wenigen Minuten werde ich gemeinsam mit dem Neunkircher Oberbürgermeister das Festival „UnStumm-Rock gegen Rechts“ in der Stummschen Reithalle in Neunkirchen eröffnen. „Rock gegen Rechts – Konzerte“ werden seit 1979 deutschlandweit veranstaltet und gibt es bereits seit vielen Jahren in unserem Landkreis. Die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen zeigen, wie wichtig solche Veranstaltungen sind. Mit dem Festival möchte der Landkreis und die Stadt Neunkirchen dazu beitragen, dass demokratischen Grundsätze und ein respektvolles Miteinander verschiedener Kulturen gelebt werden. Damit signalisieren wir, wir sind „unstumm“, wenn es um Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit geht. Dieses Thema hat im Landkreis Neunkirchen hohe Priorität, weshalb wir auch einer „Partnerschaft für Demokratie“ mit dem Bundesprojekt „Demokratie leben“ angehören. Auch sind einige Schulen im Kreis „Schulen ohne Rassismus, Schule mit Courage“. In den zahlreichen Jugendtreffs im Landkreis sowie bei vielfältigen Projekten werden mit aktiver Jugendarbeit Werte der Demokratie und Vielfalt vermittelt. Dies ist in heutiger Zeit wichtig wie nie. Wir müssen immer wieder klarmachen, dass nur ein gesellschaftliches Miteinander ohne Vorurteile zukunftsfähig ist. Wir sind bunt – nicht braun!

 

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende

Ihr Sören Meng