Stürmische Zeiten

Liebe Blogleserinnen, liebe Blogleser,

wir erleben seit über zwei Jahren pandemiebedingt stürmische Zeiten.

Wenn dieser Blog erscheint, werde ich im Kreislagezentrum vor Ort sein. Der Grund hierfür ist die derzeitige Wetterlage. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Unwettern mit schweren Sturmböen und einzelnen orkanartigen Böen. Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschlossen, in Absprache mit dem Stabsstellenleiter Katastrophenschutz und unserem Kreisbrandinspekteur Michael Sieslack, unser Kreislagezentrum zu aktivieren. Dies könnte erforderlich werden, wenn das Einsatzaufkommen der Feuerwehren im Landkreis derart groß ist, dass eine zentrale Einsatzsteuerung auf Kreisebene sinnvoll wäre. So kann der Landkreis auch außerhalb eines Katastrophenfalles durch die Bereitstellung des Kreislagezentrums unterstützen. Dies haben wir in der Vergangenheit bei den Starkregenereignissen vor einigen Jahren in einzelnen Gemeinden bereits mit Erfolg praktiziert. Hoffen wir, dass sich die Lage entspannt und wir unser Kreislagezentrum nicht in Kraft setzen müssen. Wir sind für alle Fälle gerüstet. Danke allen, die sich engagieren und für unsere Sicherheit sorgen!

Was die pandemische Lage angeht, gingen auch diese Woche die Infektionszahlen deutlich nach oben. Von einer Entspannung der Lage im Landkreis Neunkirchen kann aus unserer Sicht keine Rede sein. Dennoch wird auf Landes- und Bundesebene darüber geredet, ob Vorsichtsmaßnahmen reduziert werden können. Aus meiner Sicht muss dies in unmittelbarem Zusammenhang mit der Hospitalisierungsrate stehen. Sollte diese weiterhin relativ gering sein und unser Gesundheitssystem nicht überlastet werden, begrüße ich diese Maßnahmen. Genaueres wird man, aus meiner Sicht, erst in wenigen Wochen sagen können. Ich hoffe an dieser Stelle, dass wir alle in einen entspannten Frühling starten können.

Der Montag begann für mich mit verwaltungsinternen Terminen. Unter anderem fand das Vierteljahresgespräch mit unserem Personalrat statt. Hier ging es natürlich auch um die Auswirkungen der Pandemie auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Bürgerinnen und Bürger können und konnten sich auf das Team der Kreisverwaltung verlassen. Als Arbeitgeber haben wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mobiles Arbeiten und Home-Office ermöglicht. Auch nach der Pandemie werden wir sicherlich solche Möglichkeiten anbieten. Allerdings muss hierfür ein für beiden Seiten verlässlicher rechtlicher Rahmen geschaffen werden.

Am Dienstag tauschte ich mich mit unserem Kreisbrandinspekteur, Michael Sieslack, und dem Stabsstellenleiter Katastrophenschutz, Alexander Koch, zu allgemeinen Themen rund um die Feuerwehren im Landkreis, aber auch über den Katastrophenschutz aus. Hier sind wir auf einem guten Weg, den wir alle gemeinsam gestalten werden. Ziel muss es sein, im Falle einer Katastrophe, gut gerüstet zu sein. Bereits jetzt sind die Hilfsdienste im Landkreis Neunkirchen untereinander sehr gut und wertschätzend vernetzt. Dies ist eine solide Grundlage für alle weiteren Schritte.

Am Nachmittag tagte der Kreditausschuss der Sparkasse Neunkirchen, den ich als Verwaltungsratsvorsitzender leitete. Im Anschluss fand die Verwaltungsratssitzung statt. Aufgrund der Lage wurde auf eine Präsenzveranstaltung verzichtet und die beiden Sitzungen wurden online durchgeführt. Glücklicherweise haben wir alle mittlerweile mit diesem Format viel Übung, sodass die Sitzungen reibungslos verlaufen. Dennoch hoffe ich, dass wir uns bald wieder persönlich begegnen können, denn es sind auch die Gespräche am Rande, die eine Sitzung rund machen.

Am Mittwoch tagte die Verbandsversammlung des Rettungszweckverbandes Saar ebenfalls digital. Hier gab es zahlreiche Themen rund um den Rettungsdienst zu besprechen und Rahmenbedingungen festzulegen. Zur Erläuterung:

„Der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Verbandsmitglieder sind alle saarländischen Landkreise und der Regionalverband Saarbrücken. Der Verband steht unter der Fachaufsicht des Ministeriums für Inneres und Sport, welches sich in rettungsdienstlichen Fragestellungen von einem „Fachbeirat Rettungsdienst“ beraten lassen kann.

Verbandsvorsteher ist der Landrat des Landkreises St. Wendel, Udo Recktenwald. Stellvertretender Verbandsvorsteher ist der Landrat des Saarpfalz-Kreises, Dr. Theophil Gallo. Die laufenden Geschäfte sind dem Geschäftsführer Timm Mathis übertragen. Für das medizinische Qualitätsmanagement ist der Ärztliche Leiter Rettungsdienst, Dr. Thomas Schlechtriemen, zuständig.

Die praktische Durchführung des Rettungsdienstes ist den Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH), Malteser Hilfsdienst (MHD) sowie den Feuerwehren der Landeshauptstadt Saarbrücken und der Stadt Neunkirchen übertragen. Alle Beauftragten zusammen betreiben 36 Rettungswachen mit insgesamt 120 Fahrzeugen des Regelrettungsdienstes.“ Quelle: Website

Am Nachmittag hatte ich eine traurige Verpflichtung. Der langjährige frühere Neunkircher Bürgermeister Ewald Groß verstarb im Alter von 94 Jahren und wurde beigesetzt. Mit Herrn Groß war ich jahrzehntelang verbunden. Er war ein Mensch, den man gerne traf und der sich bis ins hohe Alter für andere Menschen in vielfacher Hinsicht engagierte. Der Christdemokrat setzte sich im sozialen sowie im kulturellen Bereich ein. So hat er sich beispielsweise um den Maler Walter Bernstein große Verdienste erworben, da er sich bereits vor Jahrzehnten für seine Kunst und deren Erhalt aktiv einsetzte. Ewald Groß war für mich ein Vorbild, denn er war immer nah am Menschen, immer aufmerksam und zugewandt. Für seine vielfältigen Verdienste wurde er 2018 mit dem Verdienstkreuz am Bande von Ministerpräsident Tobias Hans ausgezeichnet. Sein Wirken wird unvergessen bleiben, meine Gedanken sind bei seiner Familie.

Gestern Morgen war ich gemeinsam mit meinem Mitarbeiter bei der Kreisstadt Neunkirchen in Funktion der Versammlungsbehörde zu Gast. Hier wurden, im Vorfeld einer Veranstaltung, die Rahmenbedingungen abgeklärt. Auch hier ist unser Landkreis Neunkirchen mit seiner Verwaltung Dienstleister für die Kommunen im Kreis.

Am Nachmittag fand eine Besprechung mit dem Bildungsministerium und einigen Schulleiterinnen und Schulleitern zu verschiedenen Themen statt. Hier war unser Rat als Träger der weiterführenden Schulen gefragt. Im Anschluss tagte der Kreisvolkshochschulbeirat, ebenfalls digital. Hier wurde über eine neue Leiterin für die VHS Merchweiler beraten. Dazu wird der Kreistag ein abschließendes Votum geben. Auch stellte die Leiterin unserer Kreisvolkshochschule, Sarah Falkenrich, das neue KVHS Programm vor. Wir hoffen, dass es die Pandemie zulässt, dass möglichst viele Angebote wahrgenommen werden können.

Der heutige Morgen begann, wie gewohnt, mit dem Austausch mit dem Oberbürgermeister und den Bürgermeistern zur aktuellen Corona-Lage. Natürlich war auch die derzeitige Witterung und die Warnungen des Wetterdienstes Thema. Im Anschluss fand zum ersten Mal digital die Sitzung des Landkreistages statt. Hier stand eine umfangreiche Tagesordnung auf der Agenda. Unter anderem ging es um die Finanzierung der Frauenhäuser im Saarland, Belange der Sozialhilfe, der Reform des Kommunalen Finanzausgleichs und um Benennungen für die Gremien des Deutschen Landkreistages.

Liebe Blogleserinnen und Blogleser, ich wünsche uns allen ein erholsames Wochenende ohne Sturmschäden. Gäbe es keine Pandemie, hätten jetzt die kommunalen Wahllisten das Sagen.

Leider sind Veranstaltungen in gewohnter Form auch dieses Jahr nicht möglich. Auch ich musste schweren Herzens auf den Empfang für die Karnevalsvereine im Landkreis Neunkirchen verzichten.

Ich werde mich hierzu Anfang der kommenden Woche äußern. Mehr möchte ich jetzt noch nicht verraten, allerdings ist uns etwas „Klohres“ eingefallen.

Ich danke den Karnevalisten für ihre Kreativität in dieser schweren Zeit und für den Mut, neue Veranstaltungsformen, die pandemiegerecht sind, durchzuführen.

In diesem Sinne herzliche Grüße!

Ihr Landrat Sören Meng