Sommeralm, Sprachkurse, Schulen und soziale Herausforderungen

Die Woche startete mit dem gewohnten verwaltungsinternen Jour fixe am Montagmorgen. Nach einem Gesprächstermin mit Umweltminister Reinhold Jost zum sozialen Wohnungsbau und einer Gesprächsrunde mit der Kreisschwerbehindertenbeauftragten zu aktuellen Belangen ging es hoch hinaus. Die Pressekonferenz zur SR 3-SommerAlm mit Eberhard Schilling und Schorsch Seitz stand auf dem Terminplan. Die höchste Almgaudi im Kreis findet dieses Jahr vom 22. bis 31. Juli statt und wird wieder tausende Gipfelstürmer in Dirndl und Lederhose anziehen. Die SR 3-SommerAlm ist ein Ereignis, das weit über unsere Kreisgrenzen hinaus bekannt ist und zusammenbringt, was im Landkreis Neunkirchen zusammen gehört: Ehemaliger Bergbaustandort, regionale Mentalität und saarländische Lebensfreude. Erstmals wird auch die Bergmannstradition mehr in den Fokus gerückt, was mich persönlich sehr freut. Blicken Sie schon mal in das abwechslungsreiche Programm und notieren Sie Ihren Almbesuch im Kalender. Ein Besuch lohnt sich immer! Ich würde mich freuen, Sie dieses Jahr erstmals in meiner Funktion als Landrat auf der SommerAlm begrüßen zu dürfen.

Am Dienstag setzte ich meine Schulbereisung fort und besuchte das Gymnasium am Krebsberg sowie das Steinwald-Gymnasium. Die beiden Neunkircher Gymnasien präsentieren sich als moderne Bildungsstandorte mit guten Lern- und Lehrbedingungen für unsere Schülerinnen und Schüler. Hier haben wir als Schulträger kontinuierlich investiert und werden dies auch zukünftig tun. Gemeinsam besprach ich die anstehenden Maßnahmen an den Schulen. Mir ist es wichtig, dass die Verantwortlichen unserer Schulen wissen, dass auf die Planung seitens des Schulträgers Verlass ist.

Nachmittags traf ich mich mit dem Direktor des Volkshochschul-Verbandes, Karsten Schneider. Er übergab unserer Kreisvolkshochschule zehn Chromebooks. Diese Netbooks wurden von der Google-Stiftung gespendet und im Rahmen des gemeinsamen Integrationsprojektes des Volkshochschulen-Verbandes und der Saarländischen Staatskanzlei zur Verfügung gestellt. Angesichts der hohen Zuwanderungszahlen haben die 16 saarländischen Volkshochschulen ihre Deutschkurse im vergangenen Jahr deutlich ausgebaut. Das Volumen im Deutschbereich lag im letzten Jahr insgesamt bei über 65.000 Unterrichtsstunden. Damit haben die Volkshochschulen ihre Angebote gegenüber dem Vorjahr deutlich ausgeweitet: Die Zahlen der Unterrichtsstunden und der Teilnehmer stiegen jeweils um etwa 60 % gegenüber 2014. Mit den Chromebooks soll diese hohe Nachfrage gedeckt und die Wartezeit auf einen Kursplatz überbrückt werden. Eine tolle Initiative, denn es ist wichtig, dass wir den Asylsuchenden gute Integrations- und Lernbedingungen vorhalten können. Durch die Bereitstellung dieser Netbooks werden die Möglichkeiten zum Spracherwerb beschleunigt und damit auch die Chancen einer positiven Integration gefördert. Im Anschluss traf ich mit dem Leiter unserer KVHS, Hans-Jürgen Schäfer, die VHS-Leiter der einzelnen Kreiskommunen. In einer gemeinsamen Besprechungsrunde lernte ich die Leiter und deren Institutionen näher kennen. Man konnte sich austauschen und ausloten, wo noch Handlungsbedarfe gesehen werden. Auf ein besonderes Jubiläum kann der Leiter der VHS Ottweiler, Günter Groß, zurückblicken. Er leitet schon seit einem Vierteljahrhundert die Geschicke vor Ort, rund drei Jahrzehnte ist er hier schon als Dozent tätig.

Am Mittwochmorgen traf ich den neuen DRK Landesgeschäftsführer Anton Verschaeren, denn eine gute Zusammenarbeit zwischen Sozial- und Wohlfahrtsverbänden und dem Landkreis Neunkirchen ist mir wichtig. Die Zusammenarbeit zwischen Sozialverbänden und dem Landkreis ist durch einen regelmäßigen Informationsaustausch sowie gute Kommunikation geprägt und trägt damit für mehr Sozialgerechtigkeit in unserer Region bei. So besuchte ich auch am Nachmittag den Landesverbandstag des VdK in der Illipse. Das DRK und der VdK (und natürlich noch viele andere Träger und Sozialverbände) sind Institutionen, die sich den neuen sozialen Herausforderungen angenommen haben und für die Rechte der sozial Schwachen eintreten - in unserer Gesellschaft und gegenüber unserer Gesellschaft. Für sie steht der Mensch im Mittelpunkt, eine Haltung, die ich von ganzem Herzen unterstütze, denn soziale Gerechtigkeit und damit die Teilhabe Aller am gesellschaftlichen Leben muss Vorrang haben. So beschäftigen sich sowohl der DRK Kreisverband Neunkirchen als auch der VdK mit dem Thema Wohnen im Alter. Der DRK Kreisverband eröffnete vergangenes Jahr gegenüber dem Landratsamt eine Begegnungsstätte mit dem thematischen Schwerpunkt „Zu Hause – lange gut leben“. Ebenso hat der VdK auf seiner Arbeitstagung am Mittwoch einen Forderungskatalog verabschiedet, in dem sie mehr Barrierefreiheit und Inklusion fordern. Ich begrüße es sehr, dass sich die beiden Institutionen diesem wichtigen Thema angenommen haben. Denn das bestehende Wohnangebot ist den Anforderungen in vielen Bereichen noch nicht gewachsen und muss in den kommenden Jahren den veränderten Bedürfnissen angepasst werden. Hier stehen ambulante Hilfen und das Beseitigen von Barrieren im Wohnumfeld ganz oben. Wir müssen ein vielfältiges Wohnangebot gestalten, das bei Bedarf den Rückgriff auf entsprechende Betreuungs- und Hilfeangebote ermöglicht. Dies setzt eine qualifizierte Wohnraumberatung voraus, die wir mit unserer Leitstelle Älter werden natürlich nicht in Gänze abdecken können. Hier sind neben den politisch Verantwortlichen, viele Akteure und starke Partner gefragt. Daher sehe ich die enge Zusammenarbeit mit Sozial- und Wohlfahrtsverbänden als essentiell wichtig an. Die demografische Entwicklung hat längst begonnen – gemeinsam müssen wir uns hier zum Wohle der Menschen im Kreis und darüber hinaus engagieren. Hier spielen unsere Städte und Gemeinden (Illingen beispielsweise hat ein tolles Projekt „Engagierte Stadt“ auf den Weg gebracht), aber auch unser Kreis, eine wichtige Rolle. Gemeinsam haben wir viel vor. Gemeinsam müssen wir ältere Menschen und ihre Bedürfnisse an ein selbstbestimmtes Leben unterstützten! Denn Barrierefreiheit und gesellschaftliche Teilhabe sind Menschenrechte, hier sind wir alle gefordert!

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!

Ihr Sören Meng