Siegerehrung und Bergmannstage

Liebe Blogleserinnen und Blogleser,

die Zeit, so hat man den Eindruck, fliegt. Es kann auch an den zahlreichen Begegnungen liegen, die seit Wochen wieder möglich sind. Zwar sind die Inzidenzen auch im Landkreis Neunkirchen sehr hoch, dennoch laden die Vereine wieder zu ihren Festen ein – und das ist gut so.

Meine Woche war geprägt von unterschiedlichen Begegnungen. Montag und Dienstag machte mir leider meine Gesundheit einen Strich durch die Rechnung, da mir eine Erkältung zu schaffen machte. So blieb ich zu Hause und konnte von zu Hause arbeiten – nur halt ohne Begegnungen.

Am Mittwoch tauschte ich mich mit dem Kreisbrandinspekteur Michael Sieslack und seinem Stellvertreter Wehrführer Sascha Catarius zu verschiedenen Themen aus. Natürlich wurde auch der Katastrophenschutz besprochen. Aber auch die Beschaffung von Feuerwehrautos und sonstigen Equipement stand auf der Tagesordnung. Leider steigen auch in diesem Bereich die Preise unaufhörlich. Grundsätzlich ist im Landkreis Neunkirchen eine hohe Brandlast zu beklagen. Gerade im Raum Neunkirchen gibt es viele Einsätze, was unsere Wehren stark fordert. Gleichzeitig fehlt es an Nachwuchs, daher ist es mir wichtig auch unsere Jugendwehren zu fördern, denn sie sind die Einsatzkräfte von Morgen.

Danach ging es nach Saarbrücken. Für seine vielfältigen Verdienste wurde Rüdiger Zakrzewski mit dem Bundesverdienstkreuz durch Innenminister Reinhold Jost ausgezeichnet.

Ich kenne und schätze Rüdiger seit Jahrzehnten. Egal in welcher Funktion „uff de Zacke is Verloss“ - so lautet eine geflügelte Redewendung.

Neben seinem großen gewerkschaftlichen und politischem Engagement engagiert sich Rüdiger Zakrzewski seit Jahren für die Erinnerungskultur in Bezug auf den Bergbau.

Ob Sanierung des Pumpenhauses Itzenplitz oder der attraktive Premiumwandweg Pingenpfad, Rüdiger versteht es als Netzwerker Dinge voranzubringen.

Ein echtes Vorbild für gesellschaftliches Engagement.

Das Ende meines Arbeitstages stellte die Leitung des Kreisjugendhilfeausschusses dar. Hier ging es unter anderem auch um die gute Jugendarbeit in Spiesen-Elversberg und Merchweiler, die uns die Verantwortlichen präsentierten. Der Jugendhilfeausschuss (JHA) ist in Deutschland, neben der Verwaltung des Jugendamtes, Bestandteil der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe. Es handelt sich um ein kommunales Verfassungsorgan.[1] Ihm gehören Mitglieder der Vertretungskörperschaft des öffentlichen Trägers an (Kreistag) beziehungsweise von dieser gewählte Frauen und Männer, die in der Jugendhilfe erfahren sind und Vertreter, die von den anerkannten Freien Trägern der Jugendhilfe und der Jugendverbände vorgeschlagen werden. (Definition: Wikipedia)

Gestern morgen tagte in Bexbach die Verbandsversammlung des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Saar. Hier ging es unter anderem um den Haushalt für das laufende Jahr und neue innovative Ansätze im Bereich der Rettungsdienste. Diesem Gremium gehören unter anderem alle Landkreise und das Land an. Am Nachmittag standen zahlreiche Rücksprachen und Büroarbeit auf meiner Agenda, bis es dann nach Hangard zur Siegerehrung des Wettbewerbes „Unser Dorf hat Zukunft“ ging.

In meinem Grußwort würdigte ich die Bemühungen der vier Dörfer, die in diesem Jahr teilgenommen haben. Ich zitiere aus meiner Rede:

„Hier geht es viel um Zukunft, engagierte Dorfgemeinschaften, die Herausforderungen annehmen, die versuchen der Demografie entgegenwirken, die Plätze zur Begegnung schaffen, die sich kümmern, die sich einbringen, und die sich überlegen, wie sie etwas bewegen können. Ihr Dorf ist die Lebenswelt, ist Dreh- und Angelpunkt - ist ein starkes Stück Heimat. Als Landrat lernte ich die Dörfer aus einer neuen Perspektive kennen, nicht wie sonst an einem Dorffest, an einem Weihnachtsmarkt.

Wir durften ins Innere des Dorfes eindringen, Errungenschaften bewundern und Herausforderungen aufnehmen.  

 

Noch einen Aspekt möchte ich aufgreifen:

 

Wir erleben zur Zeit bewegende Zeiten - Corona hat unsere Welt und die Gesellschaft verändert, die aktuelle politische Lage, der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Folgen durch Energieverknappung, Preissteigerungen, Inflation - da braucht man Erdung.

 

Und Heimat ist Erdung - hier kennen wir unsere Partner, hier kennen wir Produzenten, hier können wir etwas zur regionalen Wertschöpfung beitragen. Die Krisen haben gezeigt, Globalisierung hat Grenzen, wir müssen uns auf unsere Stärken besinnen, der Gemeinsinn, die Solidarität hilft in Krisen - auch deshalb ist Heimat so wichtig. Ich freue mich auf den nächsten Wettbewerb der entweder 2024 oder erst 2025 stattfinden wird und hoffe, auch dann wieder einige Dörfer für die Teilnahme am Wettbewerb begeistern zu können.

Dann bekommt Heimat erneut ein Gesicht!“

Im Namen der Jury, die aus Mitgliedern des Kreistages und der Verwaltung bestand, bedankte ich mich bei allen Teilnehmern. Mit dem 1. Platz wurde Hangard, mit Platz 2 Dirmingen und dem 3. Platz Steinbach ausgezeichnet. Gleichzeitig bekam Steinbach auch den Nachhaltigkeitspreis verliehen. Neben den Preisträgern nahm auch Welschbach teil. Alle Teilnehmer bekamen als Überraschung eine Sinnesbank unserer Beschäftigungsgesellschaft AQA überreicht.

 

 

 

 

 

Heute Morgen fand nach über zwei Jahren wieder eine Personalversammlung statt. Hier stand ich natürlich als Landrat und Chef der Verwaltung Rede und Antwort.

Ich nahm die Versammlung zum Anlass meinem Team zu danken.

„Corona hat uns verändert - das wissen wir. Persönlich und auch unser Arbeitsumfeld. Wir fragen uns zurecht, wo die zwei Jahre hingegangen sind. Krisenstäbe, unser Gesundheitsamt im Dauereinsatz, 7 Tage die Woche, ständig neue Regelungen, die wir umsetzen mussten, Kontaktnachverfolgung, Unterstützung durch die Bundeswehr und externe Mitarbeiter.

Ich bin dankbar, dass Sie alle mit mir mitgezogen haben: Wir waren auch in der Krise für die Menschen da und haben unseren Auftrag erfüllt. Wir haben gearbeitet, von zu Hause, vom Büro aus, mit Maske, mit Trennwänden, mit Kontaktvermeidung - das hat uns geprägt, das bleibt…. Und wenn ich schon bei Zahlen bin, dann möchte ich etwas zur Größe unserer Kreisverwaltung sagen. Als ich vor 7 Jahren meinen Dienst als Landrat antrat, hatten wir insgesamt rund 470 Vollzeitstellen, heute sind es rund 610.

Unsere Aufgaben wachsen ständig – hierzu brauchen wir viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Daher setze ich schon seit meinem Amtsantritt auf die Ausbildung. Ob bei der Ausbildung zu Verwaltungsfachangestellten oder auch dem Studium für den gehobenen Verwaltungsdienst, in der EDV oder dem Handwerk – wir setzen verstärkt auf Ausbildung… Abschließend danke ich Ihnen allen für das gute Miteinander in schwierigen, bewegten Zeiten. Danke auch dem Personalrat für das vertrauensvolle Arbeiten. Dass es manchmal im Getriebe knarzt, liegt in der Natur der Sache. Unterm Strich wollen wir aber alle das Gleiche: Unsere Verwaltung und sein Team auf Kurs zu halten.“

Heute Abend besuche ich die 40. Bergmannstage in Heiligenwald. Von dort aus geht es dann nach Wiebelskirchen, wo ich als „Einheimischer“ das Dorffest eröffnen werde.

Morgen bin ich in Hirzweiler zu Gast. Dort habe ich die Schirmherrschaft für die Festlichkeiten anlässlich des 50. Jubiläums der Partnerschaft zwischen Hirzweiler und Walschbronn inne.

Danach geht es wieder nach Wiebelskirchen, wo ich Standdienst habe  - auch das muss sein.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende, bleiben Sie gesund!

Ihr Landrat Sören Meng