Covid und kein Ende

Liebe Blogleserinnen und Blogleser,

die Pandemie hat uns wieder im Griff. Lese ich meinen Blog von vergangener Woche, haben sich mittlerweile die Ereignisse wieder überschlagen. Schrieb ich letzte Woche noch, die Impfzentren würden wohl nicht geöffnet werden, ist das Schnee von gestern. Das Gesundheitsministerium reaktiviert die Zentren erneut. Mein Team ist gemeinsam mit den Landkreisen Sankt Wendel und Saarpfalz dabei, unser Impfzentrum aus dem Standbye-Modus zu holen. Wir werden so schnell wie möglich das Impfzentrum öffnen, allerdings nur, wenn es ein entsprechendes Terminportal gibt. Dies wurde uns von Seiten des Ministeriums zugesagt. Leider sind auch im Landkreis Neunkirchen die Inzidenzen in dieser Woche auf über 200 gestiegen. Die Menschen sind beunruhigt und wollen schnellstmöglich die Boosterimpfung erhalten. Daher werden zurzeit unsere mobilen Angebote regelrecht überrannt. Ob das Angebot im Impfbus oder auch das Angebot im Saarpark-Center, das nur noch in dieser Woche aufrechterhalten wird, wird sehr gut angenommen. Dennoch müssen wir jetzt wieder alle Kapazitäten bündeln, um Teile der Bevölkerung im Impfzentrum bedienen zu können. Darüber hinaus stehen natürlich auch die Hausarztpraxen mit Impfungen zur Verfügung. Gemeinsam müssen wir es schaffen, die vierte Welle zu brechen. Dies geht nur durch Impfungen.

Doch zurück zu meiner Arbeitswoche. Der Montagmorgen stand im Zeichen interner Termine, am Nachmittag fand eine Abstimmung bezüglich der Inbetriebnahme unserer Impfzentren mit dem Gesundheitsministerium auf dem Programm. Anschließend tagte die Kommission effiziente und moderne Verwaltung digital. Hier ging es unter anderem um die zukünftige Ausrichtung unserer EDV in der Kreisverwaltung, sowie das wichtige Thema Schul-IT. Hier hat sich in diesem Jahr viel bewegt. Man kann fast sagen diese Entwicklung hat es so innerhalb der Kreisverwaltung noch nicht gegeben. Die äußeren Rahmenbedingungen und Anforderungen an die Schule haben dies verursacht. Hier hat mein Team tolle Arbeit geleistet. Darüber wurde gestern auch in der Kreistagssitzung ausführlich berichtet. Am Abend besuchte ich die Fraktionssitzung der SPD Kreistagsfraktion.

Am Dienstagmorgen tagten unsere Führungskräfte der Kreisverwaltung. Natürlich war hier auch die aktuelle Lage ein großes Thema. Wir werden auch bei steigenden Inzidenzen ein wichtiger Dienstleister der Bürgerinnen und Bürger sein. Unser Terminmanagement hat sich bewährt und soll, wenn es nach mir geht, auch nach der Pandemie beibehalten werden. Am Nachmittag fand die Vorbesprechung zur Gremiensitzung des ZPS mit dem Geschäftsführer Achim Jesel statt.

Am Abend durfte ich gemeinsam mit Illinger Bürgermeister Dr. Armin König die 43. Auflage Impression Musicale eröffnen. Leider blieb es, aufgrund der aktuellen Lage, nur bei diesem einen Abend. Ich bedauere es, denn die ganze Schulgemeinschaft und die Aktion Palca haben im Vorfeld wieder tolle Organisationsarbeit geleistet. Allerdings war die Absage unter diesen Rahmenbedingungen vernünftig. Hier mein Grußwort des Eröffnungsabends:

 „Meine sehr geehrten Damen und Herren,

zum fünften Mal habe ich heute die Freude als Schirmherr die Impression Musicale zu eröffnen. Beim  Überlegen, was ich heute sagen würde, dachte ich mir: Was erleben wir für verrückte Zeiten?

Vergangenes Jahr fiel die beliebte Veranstaltung Corona zum Opfer und auch jetzt hat erneut Corona die Regie übernommen. Hätte mir dies jemand vor zwei Jahren erzählt, durch welches Tal unsere Gesellschaft gehen müsste, ich hätte nur ungläubig den Kopf geschüttelt.

Corona hat unser Leben auf den Kopf gestellt, hat uns im vergangenen Jahr, gerade im Frühjahr eine Zwangspause verordnet. Auf einmal war alles still. Termine wurden abgesagt, Begegnungen fanden nicht mehr statt, Besuche waren nicht mehr möglich, Schulen, Kitas und, und, und machten dicht. Diese Liste ließe sich weiter fortführen, aber was soll ich das auch jetzt formulieren, wir alle waren mit dabei.

Von heute auf morgen lebten wir reduziert, geradezu asketisch, sogar der Klopapier-Konsum wurde hinterfragt. Nach den ersten Schockmomenten, die für viele auch mit wirtschaftlichen Einschränkungen verbunden waren, wurde in vielen von uns etwas freigesetzt, was leider oft sehr selten unter dem Alltagsstressmantel hervorblitzt: Demut und Dankbarkeit! Wie froh waren wir, dass wir unsere Familie hatten, wie freuten wir uns über ein Telefonat, eine Mail, eine Whatsapp. Die Menschen, so hatten wir den Eindruck, rückten bei allem notwendigen Abstand, wieder zusammen und übten sich in Menschlichkeit.

Und auch die Sehnsucht setzte ein: Nach anderen Menschen, nach gemeinsamen Erlebnissen, nach Zwanglosigkeit und nach gemeinsamer Musik. Und so schließt sich der Kreis und ich steuere Richtung Impression Musicale zu. Wie dankbar können wir sein, Musik von Hand gemacht zu erleben. Wie dankbar, dass es Menschen gibt, die ihre Leidenschaft mit uns teilen. Nicht umsonst hat die legendäre Gruppe ABBA, die sich 4 Jahrzehnte Ruhe gönnte, das Lied geschrieben: „Thank you for the music“

In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen stimmungsvollen Abend und ein anderes, aber besonderes Impression Musicale 2021. Danke der gesamten Schulgemeinschaft und den Künstlerinnen und Künstlern, die mit ihrem Engagement unser Leben bereichern. Bleiben Sie alle gesund!“

Der Mittwoch stand ganz im Zeichen der internen Termine und des Managements rund um das Thema Corona. Auch fand ein intensiver Austausch mit den Verantwortlichen des Gesundheitsamtes statt. Am Donnerstag tagte die SNS (Saarländischen Nahverkehrs-Service GmbH), in dessen Aufsichtsrat ich bin. Aufgrund der aktuellen Lage tagten wir digital. Neben den Aufgabenträgern sind die Verkehrsunternehmen ebenso in einer gemeinsamen Verbundgesellschaft, der Saarländischen Nahverkehrs-Service GmbH (SNS), zusammengeschlossen. Die Zusammenarbeit erfolgt durch einen Gesellschafts- und Kooperationsvertrag, wobei alle Verkehrsunternehmen ihre rechtliche wie wirtschaftliche Selbstständigkeit behalten und jeweils Anteile an der SNS halten. Die Eigentümer stellen jeweils Mitglieder im Aufsichtsrat der Gesellschaft. Hierin sind neben der operativen Umsetzung des saarVV-Verbundtarifs auch weitere organisatorische Gemeinschaftsaufgaben angesiedelt. Dies umfasst u. a. den Betrieb eines gemeinsamen Call- und Abo-Centers und die Außendarstellung und Vermarktung der Verkehrsleistungen im Verbund. Eine wesentliche Aufgabe der SNS ist die Verteilung der Finanzmittel innerhalb des Unternehmensverbundes. Die SNS dient dabei auch als Schnittstelle zwischen Kunden (vorrangig unter der Marke saarVV), den Verkehrsunternehmen und den Aufgabenträgern. (www.saar-vv.de)

Unter anderen ging es um den Wirtschaftsplan für das kommende Jahr und erste Erkenntnisse über die Tarifreform, die den ÖPNV attraktiver macht und die am 1. Juli startete.

Am Nachmittag besuchte ich unser Startup Center der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, um gemeinsam mit dem Bürgermeister von Illingen zwei Gründer kennenzulernen, die kürzlich in das Startup-Center eingezogen sind.Janine Butz ist erst seit 01. November im Startup Center  und bietet sexualpädagogische Angebote und Sexualberatung für Menschen mit geistiger Behinderung und Mehrfachbehinderung an. Ihre Beratungsstelle soll „Herzsprung“ heißen.Das zweite neue Startup ist educatedBytes des Unternehmerpaares Elena und Michael Keller. Mit der Entwicklung und dem Vertrieb von kundenorientierten Individuallösungen ermöglicht das sympathische Gründerpaar ihren Kunden, über die Jahre gewachsene und schwer verständliche Datenmengen zu analysieren und auf dieser Grundlage effiziente Entscheidungen zu treffen. Mehr Infos unter www.startupcenter-nk.de/startups

 

 

Anschließend tagte in Neunkirchen der Kreistag. Hier informierten wir die Mitglieder des Kreistages über den Stand Digitalisierung an den Kreisschulen, auch wurde die Maßnahme Entwicklung und der aktuelle Stand unseres Projektes des Neubaus der Gemeinschaftsschule Neunkirchen Stadtmitte vorgestellt. Ebenso ging es um eine Grundschuldbestellung im Rahmen eines Erbbaurechtsvertrages.

Heute Morgen tagte der Vorstand des saarländischen Landkreistages, zum ersten Mal mit der neuen Geschäftsführerin Frau Schwartz. Ebenso fand zeitgleich die Personalversammlung des Jobcenters in Online-Format statt. So konnte ich mich von Saarbrücken aus für ein kurzes Statement hinzuschalten. Anschließend fand eine Besprechung mit dem Gesundheitsministerium zu aktuellen Corona-Lage statt.

Liebe Blogleserinnen und Blogleser, die Lage ist deutlich ernster geworden. Daher appelliere ich an Sie die Hygieneregeln ernst zu nehmen. Auch ihre Kontakte sollten Sie hinterfragen, alles in allem sollten wir wieder vorsichtiger sein. Denn es geht um unsere und um die Gesundheit unserer Mitmenschen. Ich hoffe, dass sich die ungeimpften Bürgerinnen und Bürger ihrer Gefahr bewusst sind. Wer sich impfen lässt, verhält sich solidarisch, denn eine Impfung ist der einzige Weg aus der Pandemie.

Bleiben Sie gesund und wachsam!

Ihr Landrat Sören Meng