Baumaßnahmen, Bildung, Betriebsrat und Buchvorstellung

Beim Schreiben meines Blogs ist mir diese Woche ein Zitat des Schauspielers Robert Redford in die Hand gefallen: Er stellte fest: „An der Vergangenheit festzuhalten ist gefährlich, man muss einfach weitermachen.“ In diesem einfachen Satz steckt so viel Wahres drin. Zwar muss man sich der Vergangenheit immer wieder bewusst sein, allerdings erwartet unsere schnelllebige Zeit gute und folgerichtige Handlungsansätze. Einfach weitermachen und dabei die Notwendigkeiten nicht außer Acht lassen, macht sicherlich der Landkreis Neunkirchen als Träger seiner Schulen aus. Hier wurde in den vergangenen Jahren viel investiert. Hier hat man auf Innovationen gesetzt und diese selbst in einem engen finanziellen Korsett berücksichtigt.

Meine Woche begann nach dem „Jour fixe“ mit den Dezernenten der Kreisverwaltung Neunkirchen, in dem aktuelle Aktionsfelder unseres Kreises abgestimmt werden, in Illingen. Dort wurde am Illtal-Gymnasium ein neuer Chemie- und EDV-Raum der Öffentlichkeit vorgestellt. 175.000 € hat der Landkreis Neunkirchen in die Hand genommen, um den Chemiesaal und den EDV-Raum am Illtalgymnasium zu sanieren. Wir konnten uns gleich einen Eindruck verschaffen, wie die Schüler an Experimente heran gehen und die neuen Arbeitsmaterialien nutzen. Bildungsförderung ist mir besonders wichtig und dazu gehören auch die entsprechenden räumlichen Voraussetzungen, denn auch ein Raum verfolgt einen pädagogischen Wert. Derzeit findet zudem eine energetische Sanierung der Fassade des Gymnasiums statt. Im letzten Jahr wurde der zweite von drei Bauabschnitten am Hauptgebäude abgeschlossen. Dabei wurden mit Hilfe des Förderprogrammes ZEPP Kommunal 350.000 € für Dämmung der Außenwandflächen und Ersatz der Fenster verbaut. Dieses Jahr sollen weitere Maßnahmen abgeschlossen werden. Man sieht, der Landkreis ist stets bemüht Mittel zu akquirieren, um in die Bildungsstruktur im Kreis zu investieren.

Am Tag danach ging es mit den Kollegen vom Kreis zur Gemeinschaftsschule Schiffweiler. Diese Schule wird seit Jahren weiterentwickelt. Erfreulich ist, dass auch hier die Schülerzahlen kontinuierlich steigen. Allerdings hat dies zur Folge, dass die räumlichen Kapazitäten fast erschöpft sind. Aus diesem Grund beratschlagten wir uns mit der Schulleitung und der Elternvertretung über die künftige Vorgehensweise. So verständigten wir uns auf die Überarbeitung des bestehenden Raumplanes. Als weiterer Schritt überlegen wir dann, wie wir weiteren Raum an der Schule schaffen können, ein nicht ganz einfaches Unterfangen…

Abends fand die erste Übergabe der Zertifikate für die Lernpaten im Landkreis Neunkirchen statt. Das Projekt „Lernpaten Saar“ der Stiftung Bürgerengagement Saar und der Landesarbeitsgemeinschaft PRO EHRENAMT e.V. ist eine Initiative, bei dem Kinder und Jugendliche durch Lernpaten in schwierigen Lebenslagen unterstützt werden. Aus meiner Sicht schließen Lernpaten eine Lücke im Bildungssystem und stellen eine optimal ergänzende Unterstützung für viele Kinder und Jugendliche dar. Sie stärken die Kinder auf ihrem Bildungsweg, ein tolles Projekt, wie ich finde. Daher freut es mich, dass nun auch im Landkreis Neunkirchen die ersten Lernpaten unterwegs sind. Die jüngste Lernpatin im Landkreis Neunkirchen ist 18 Jahre alt, die Älteste knapp 80. Wenn auch Sie Lernpaten werden möchten, können Sie sich durch spezielle Lehrgänge qualifizieren. Schauen Sie einfach mal auf der Homepage des Projektes vorbei.

Am Mittwochmorgen ging es mit dem Kämmerer des Landkreises, Olaf Niesen, und dem Leiter unserer Abteilung Bautechnik, Thorsten Mischo, zu einer Besprechung ins Innenministerium nach Saarbrücken. Der Landkreis Neunkirchen möchte in diesem Jahr mit der Kernsanierung des technisch-gewerblichen Berufsbildungszentrums in Neunkirchen beginnen. Dies ist eine große Maßnahme, die sich über Jahre strecken wird. Im ersten Schritt ist ein Investitionsvolumen von 2,5 Mio. € geplant, rund 90 % können aufgrund öffentlicher Förderung in die Sanierung einfließen. Damit die Baumaßnahme optimal koordiniert und abgerechnet werden kann, gab es beim Innenministerium hilfreiche Tipps.

Am Nachmittag des gleichen Tages fand das zweite „Jour fixe“ mit den Verantwortlichen des SV Elversberg in meinem Büro statt. Hier ist mir ein kontinuierlicher Austausch wichtig, da die große Baumaßnahme an der „Kaiserlinde“ auch für den Landkreis Neunkirchen ein wichtiges Projekt ist. Danach besuchte mich der Vorsitzende der Geschäftsführung der Bundesagentur für Arbeit – Agentur für Arbeit Saarland – Herr Jürgen Haßdenteufel – um über wichtige Projekte im Bereich des Arbeitsmarktes zu reden. Die Jobcenter im Landkreis sind gemeinsame Einrichtungen der Bundesagentur und des Landkreises, daher werde ich als Vorsitzender der Trägerversammlung des Jobcenter auch in Zukunft oft zusammenarbeiten. Der Bundesagentur für Arbeit fühle ich mich ja sehr verbunden, da ich 1991 meine berufliche Tätigkeit mit einer Ausbildung beim Arbeitsamt Neunkirchen begann. In unserem Gespräch brachte ich zum Ausdruck, wie wichtig mir ein dauerhaft geförderter zweiter Arbeitsmarkt ist. Die Bundesagentur für Arbeit plant von Bundesseite aus auch dieses Jahr erhebliche Mittel für Arbeitsmarktprojekte bereitzustellen.

Am Donnerstag standen unterschiedlichste Termine auf dem Programm. So erfolgte eine weitere Abstimmung zu dem Projekt „Land(auf)Schwung“, das im Juni der Öffentlichkeit vorgestellt wird und viele Impulse im Landkreis Neunkirchen setzen wird. Am späten Nachmittag fand die Buchvorstellung von Hans Joachim Hoffmann im Historischen Sitzungssaal statt. Das Buch „Seid vorsichtig mit der Obrigkeit“ – ein Zitat mit wohl immer währender Gültigkeit, hat wohl das Interesse vieler geweckt – über 100 Menschen waren gekommen. Das Buch, so steht es auf dem Titel ist ein Beitrag zur Erinnerungskultur und zur Lokalgeschichte von Ottweiler. Es beleuchtet eine dunkle Zeit unserer Geschichte und erinnert an Menschen, die von der NS-Diktatur verfolgt und ermordet wurden. Uns erinnern, nachfolgenden Generationen diese schlimme Zeit deutscher Geschichte vor Augen führen – das wollen und das müssen wir heute. Dieses Buch hilft uns dabei, an diese Menschen zu erinnern. Sie stehen für viele Menschen, die in dieser Zeit verfolgt, geächtet und ermordet wurden.

Der Landkreis selbst hat bisher auch seinen Beitrag zu dieser Erinnerungskultur geleistet. Vor einigen Jahren zeigten wir die Lebenswege jüdischer Mitbürger auf. Die Alex-Deutsch-Stiftung und der Raum der Begegnung in der Alex-Deutsch-Schule in Wellesweiler stehen für eine aktive Erinnerungskultur. Das sind wir alle den vielen Opfern schuldig. Und gerade in heutiger Zeit ist es wichtiger denn je darauf hinzuweisen, zu was Hass und blinde Wut führen können.

Um die Kreisvolkshochschule ging es am heutigen Freitag, danach fand ein gemeinsames Gespräch mit dem Ersten Bevollmächtigten der IG Metall Neunkirchen, Jörg Caspar, der Betriebsratsvorsitzenden, Ellen Neumann, und den Betriebsratsmitgliedern von Saarstahl in Neunkirchen statt. Hier geht es um die Zukunftsfähigkeit des Stahlstandortes Saarland, aber auch des Stahlstandortes im Landkreis Neunkirchen. Gemeinsam mit der IG Metall mache ich mich für eine zukunftsweisende, erfolgreiche Umweltpolitik und damit für die Sicherung der Stahlindustrie und ihre Arbeitsplätze am Standort Deutschland, Saarland und Landkreis Neunkirchen stark. Derzeit finden hierzu viele Gespräche mit Vertreterinnen/Vertretern aus Politik und Wirtschaft statt. Möglicherweise wird der Kreistag ebenso wie der Neunkircher Stadtrat eine entsprechende Resolution beschließen. Hierfür werde ich mich stark machen. Auch meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werde ich auf die wichtige Thematik hinweisen und um Unterstützung bitten.

Am morgigen Samstag nehme ich daher auch an einer Kundgebung von Saarstahl auf dem Neunkircher Stummplatz teil. Am Nachmittag werde ich dann die landesweite Delegiertenversammlung der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine im Saarland besuchen, die in diesem Jahr in unserem Landkreis in Wustweiler stattfindet. Dies mache ich gerne, weil ich weiß, wie wichtig die Wahrung der Bergbaugeschichte und ihrer Tradition ist. Am Abend geht es dann nach Merchweiler in die Allenfeldhalle, wo das „Fest für die Besten“ der Gemeinde stattfindet. Die Würdigung ehrenamtlicher Leistung finde ich eine wichtige Sache, auch der Landkreis wird dieses Jahr zugunsten der Ehrenamtlichen wieder den Ehrenamtspreis verleihen.

 

Ich wünschen Ihnen allen ein schönes Wochenende

Ihr Sören Meng