Arbeitswoche mit Hauptstadt-Flair

Meine Woche begann mit dem verwaltungsinternen Jour fixe, dem sich verwaltungsinterne Termine anschlossen. Danach stellte ich mit dem Team unserer Leitstelle „Älter werden“ den neuen Wegweiser für ältere Menschen und ihre Angehörigen der Öffentlichkeit vor. Diese Broschüre, die mittlerweile über 140 Seiten stark ist, soll älteren Menschen und ihren Angehörigen Orientierungshilfe  geben. Sie richtet sich an die Menschen, die – bedingt durch gesundheitliche Einschränkungen – konkrete Hilfen und Beratungsleistungen benötigen, sie zeigt den Weg zu Beratungsstellen, ambulanten Pflegediensten, Einrichtungen der stationären und teilstationären Altenheime sowie viele andere Institutionen, die verstärkt im Alter relevant sind, auf. Der Seniorenwegweiser, der bei unserer Leitstelle „Älter werden“ aber auch in Arztpraxen, vielen sozialen Einrichtungen sowie bald im Internet erhältlich ist, zeichnet sich durch eine Besonderheit aus: die rechtlichen Erläuterungen, die oft sehr komplex sind, sind in leichter Sprache geschrieben. Leichte Sprache soll Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen über geringere Kompetenz der deutschen Sprache verfügen, das Verstehen von Texten erleichtern. Somit wollen wir natürlich auch mit dieser Broschüre die Inhalte im Sinne der Barrierefreiheit jedem zugänglich machen. Dank einigen Inserenten ist es uns gelungen, diese Broschüre kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Natürlich enthält sie zusätzlich viele  Informationen unserer Städte und Gemeinden. Kontakt: Leitstelle „Älter werden“ – Tel.: 06824 / 906-2222.
 

Am Dienstagvormittag war ich an den beiden Neunkircher Gymnasien unterwegs. Los ging es mit dem Gymnasium am Krebsberg. Hier informierte ich mich über laufende Projekte und erläuterte gemeinsam mit Vertretern der Bau- und Schulverwaltung/Bautechnik Maßnahmen, die für dieses Jahr in Planung sind. Natürlich war auch hier die Entwicklung der Digitalisierung Thema. Hier kann ich feststellen, dass sich bereits seit etlichen Jahren viele Schulen diesen Themen widmen. Ich habe die Hoffnung, dass wir schnellstmöglich einheitliche Grundvoraussetzungen aufgezeigt bekommen, um dann auch als Träger entsprechend reagieren zu können. Dies bedeutet auch, dass wir natürlich auch auf Bundesmittel angewiesen sind. Danach ging es zur Nachbarschule dem Gymnasium am Steinwald. Vor der gemeinsamen Besprechung sah ich mir bereits abgeschlossene Maßnahmen an. Zum Teil sind – dank des Schulbudgets – unsere Schulen selbst in der Lage, kleinere Maßnahmen umzusetzen. So wurden beispielsweise am Gymnasium am Steinwald in Eigenregie zusätzliche Fachräume eingerichtet. Ich werde in diesem Jahr alle Kreisschulen besuchen, um mich mit den Verantwortlichen auszutauschen. So gewinne ich vor Ort viele persönliche Eindrücke und weiß auch, wo „der Schuh drückt“. Am Nachmittag standen dann interne Termine auf dem Programm.

 

Am Mittwochmorgen machte ich mich um 6.00 Uhr auf den Weg zum Flughafen, um die Internationale Grüne Woche in Berlin zu besuchen. Hier wurde ich angefragt im Rahmen eines Zukunftsforums über unser Land(auf)Schwung-Projekt Vitalregion zu referieren. Das Forum war thematisch breit aufgestellt, sodass ich mich über die Dynamik und Vielfalt sowie die Potentiale des ländlichen Raumes informieren konnte. Interessant fand ich die Ausführungen des zuständigen Ministers Christian Schmidt und auch den Impulsvortrag von Prof. Dr. Hans-Günter Henneke als geschäftsführendes Präsidialmitglied des Deutschen Landkreistages. Der Landwirtschaftsminister Christian Schmidt hob die Chancen unseres Projektes Land(auf)Schwung hervor. Auch die Tatsache, dass uns dieses Projekt ermöglicht, Dinge im ländlichen Raum einfach einmal auszuprobieren, sah er als große Chance. Diese Aussage kann ich nur unterstreichen, denn die Vielzahl der Projekte macht deutlich, wie groß das Potential auch in unserem Landkreis ist. Klare Worte fand auch Prof. Dr. Hans-Günter Henneke, der auf die wichtige Arbeit der Landkreise gerade im Hinblick auf die Daseinsvorsorge hinwies. Auf das aktuelle Thema, das in einem möglichen Koalitionsvertrag die „gleichwertigen Lebensverhältnisse“ manifestiert sind, ging Prof. Dr. Henneke ein. Er sprach von einer dauerhaften Gemeinschaftsaufgabe für unsere Gesellschaft. Am Nachmittag berichtete ich gemeinsam mit Kathrin Herbst - Projektleiterin unserer Vitalregion - über den bisherigen Projektverlauf. Ich stellte dar, wie groß das Potential im Landkreis Neunkirchen ist, machte aber auch deutlich, aufgrund welcher Herausforderungen der Zukunft wir für dieses Programm ausgewählt wurden. Es folgten eine lebendige Diskussion und ein interessanter Austausch. Natürlich erfuhr ich im Rahmen der Veranstaltung auch einiges über Land(auf)Schwung-Projekte in anderen Kreisen. Ich hoffe, meine Impulse in Berlin machen auch anderen Kreisen und Kommunen Mut, Neues zum Wohle ihrer Region zu wagen. An dieser Stelle allen herzlichen Dank, die mich rund um das Projekt unterstützen. Am späten Abend kam ich dann wieder in unseren schönen Landkreis an.

Gestern Morgen wurde mir von der Arbeiterwohlfahrt – im Rahmen der ambulanten Altenhilfe – ein interessantes Quartierprojekt, das sich insbesondere an die ältere Generation richtet, vorgestellt. Ziel dieses Projektes ist es u. a., dass ältere Menschen möglichst lange gut versorgt sowie selbständig in ihrer gewohnten Umgebung leben können. Hierzu gehört natürlich die Belebung der Nachbarschaftshilfen und weiterer vielfältiger Angebote. Gemeinsam mit dem Team unserer Kreissozialverwaltung tauschten wir uns aus. So wird derzeit auch das im vergangenen Jahr begonnene Projekt „Seniorenlotsen“, das ähnliche Schwerpunkte hat, weitergeführt. Allerdings haben wir seit dem vergangenen Jahr die Ausrichtung des Projektes etwas verändert. Ich bin zuversichtlich, dass wir die Infrastruktur für ältere Menschen im Landkreis Neunkirchen in den nächsten Jahren nachhaltig verbessern können. Hier ist gerade das Thema Vernetzung von großer Wichtigkeit. Im Anschluss stellte mir der Arbeitskreis Kindergesundheit Neunkirchen, der sich der Prävention in den Bereichen Übergewicht, Bewegungsmangel, übermäßiger Medienkonsum widmet, erste Ergebnisse vor. Bisher gab es in unserem Kreis keinen vergleichbaren Arbeitskreis, daher bin ich froh, dass sich sowohl das Gesundheitsamt als auch das Jugendamt - mit Unterstützung etablierter Träger und Akteure - hier engagieren. Wir haben gemeinsam in der Zukunft einiges vor und wollen bereits in diesem Jahr eine Fachtagung zum Thema Kindergesundheit durchführen. Ich werde an dieser Stelle sicherlich häufig noch über diesen Themenkomplex berichten. Gestern Nachmittag tagte dann der Kreistag in Neunkirchen. Gleich zu Beginn wurde ich von einem Kreistagsmitglied, der derzeit eine besondere Funktion innehat, überrascht. Klaus-Dieter Woll von der SPD-Fraktion und amtierender Karnevalsprinz in Neunkirchen, machte mir den Vorsitz und damit die Sitzungsleitung streitig. Nach einem humoristisch, verbalen Schlagabtausch durfte ich dann die Sitzung – wie gewohnt – leiten. Ich fand das Ganze eine „klohre“ Überraschung, die mir als langjährigem Faasenachder natürlich gut gefiel. Gleich zu Beginn der Sitzung verabschiedeten die Fraktionen der SPD,  der CDU, DIE LINKE und das freie Kreistagsmitglied eine Resolution zum geplanten Grubenwasseranstieg. Mit dieser Resolution betonte der Kreistag, dass er an der Seite seiner Bürgerinnen und Bürger steht und die möglichen Folgen der Grubenflutung ebenfalls thematisieren möchte. Der Kreistag des Landkreises Neunkirchen fordert die Landesregierung auf, dafür Sorge zu tragen, dass in allen Bereichen und zu jedem Schutzgut eigene, neutrale Gutachten und Stellungnahmen durch mit hoher Fachkunde ausgestattete und persönlich vom Unternehmen unabhängige Sachverständige eingeholt werden. Die zuständigen Behörden werden aufgefordert, keine Genehmigung für den geplanten Grubenwasseranstieg zu erteilen, solange und soweit eine Gefährdung für Mensch und Natur durch Beeinträchtigung des Grund- und Trinkwasserschutzes, Gasaustritte, Erschütterungen oder ähnliches nicht ausgeschlossen werden können. Danach beschloss der Kreistag die Verwendung der Mittel aus der Feuerschutzsteuer 2017. Bei den Vergaben ging es um den Erweiterungsbau der Gebundenen Ganztagsschule Neunkirchen, der in diesem Halbjahr noch fertiggestellt werden soll.

Heute Morgen eröffnete ich die offizielle Auftaktveranstaltung „Hände hoch fürs Handwerk“, die im TGBB Z stattfand. Die Kampagne soll junge Menschen für Handwerksberufe begeistern und gleichzeitig auf die Wichtigkeit dieser Berufsbranche aufmerksam machen. Sie ist eine Initiative der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises, der saarländischen Handwerkskammer und des Saar-Lor-Lux Umweltzentrums. Gemeinsam mit regionalen Handwerksbetrieben und Schulen soll für eine Ausbildung im Handwerk geworben werden und gleichzeitig über die Themen Energieeffizienz, energetische Gebäudesanierung oder erneuerbare Energien informiert werden. Denn das Handwerk bietet auch insbesondere durch die Energiewende oder die Umsetzung der bundesweiten Klimaschutzziele sehr gute Zukunftsperspektiven. Die Auftragsbücher der Handwerksbetriebe sind voll, es fehlen jedoch häufig Fachkräfte und insbesondere Nachwuchskräfte, um die zahlreichen Arbeiten bei den Kunden auch zeitnah durchzuführen. Die Kampagne verbindet die Themen Fachkräftesicherung und Energieeffizienz und ist ein Dreiklang von Wirtschaft (Wirtschaftsförderung mit starken Unternehmen und mit Unterstützung der Banken), Kommunen (Städte und Gemeinden) und Bildung (Berufsschulen). Bis November werden in den kreisangehörigen Städten und Gemeinden sowie in Schulen hierzu Veranstaltungen stattfinden. Unsere WFG beweist sich an dieser Stelle als bewährter Netzwerker und ist Schnittstelle zwischen Unternehmen, Schulen und Kommunen. Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten und Unterstützer des Projektes. Es war eine tolle Veranstaltung.

Als äußeres Zeichen der Kampagne überreichten der Präsident der HWK Bernd Wegner und ich der Bürgermeisterin und den Bürgermeistern eine Urkunde, ein Metermaß und passende Arbeitshandschuhe.
 

Morgen werde ich in der Mühlbachhalle in Schiffweiler zu Gast, wo der 3. CardioDay im Rahmen unserer Kampagne herzgesund Landkreis stattfindet. Hier erfahren Sie vieles was Sie und Ihr Herz gesünder macht. Nehmen Sie dieses kostenfreie Angebot mit interessanten Vorträgen wahr. Gleichzeitig können Sie sich Ihr kardiologisches Alter bestimmen lassen.

Am Sonntag werde ich dann Richtung Tegernsee fahren, wo eine Fachtagung der Landräte mit den unterschiedlichsten Themen stattfindet.

Apropos Landräte - Ein kurzes Wort noch zu einer möglichen Kommunalreform: Dieser Tagen wurde einiges über ein Papier, das wir im Rahmen einer Sitzung des Landkreistages zur Verwaltungsmodernisierung erstellten, in der Presse thematisiert. Hintergrund ist die Reform der kommunalen Verwaltungsstrukturen mit einem Konzept für einen weitreichenden Umbau der Zuständigkeiten. Hier waren wir vom Innenminister aufgefordert worden, uns Gedanken zu machen. Dieser Aufforderung sind wir gerne nachgekommen, da die Landkreise bereits jetzt die interkommunale Zusammenarbeit leben. Deshalb macht es Sinn, über einige Bereiche – wo eine Verlagerung bzw. Konzentrierung  stattfinden könnte – zu reden. Dies hier ist nur ein erster Schritt im Rahmen der Kommunikation. Der Aufforderung des Innenministers haben wir gerne Rechnung getragen und wollen gemeinsam mit Landkreistag, Städte- und Gemeindetag sowie dem zuständigen Minister bestmögliche Lösungen für die Zukunft auf den Weg bringen und thematisieren. Ziel soll – neben einer guten Kostenstruktur – aber auch immer die Bürgerfreundlichkeit und der damit verbundene Dienstleistungscharakter sein. Es war mir wichtig, dies in einem sachbezogenen Zusammenhang festzustellen.                

 

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!

Ihr
Sören Meng