Arbeitsreiche Novemberwoche

Diese Woche war gewohnt abwechslungsreich.

Los ging es am Montagmorgen mit einer internen Besprechung zur Neustrukturierung unserer Internetseite. Im Laufe der Jahrzehnte ist die Internetseite der Kreisverwaltung sehr groß und leider auch unübersichtlich geworden. Dies wird sich nun ändern. Auch werden sicherheitsrelevante Tools eingesetzt werden. Ziel ist es, den Bürgerinnen und Bürgern mehr Servicequalität im Internet zu bieten. Auch die Darstellung auf mobilen Endgeräten wird verbessert. Das Ganze geht nicht von heute auf morgen, aber ich bin zuversichtlich, dass wir noch in der ersten Jahreshälfte eine komplett neue Plattform präsentieren können. Im Anschluss ging es in einer Besprechung um eine Zwischenbilanz zum touristischen Entwicklungskonzept für den Erlebnisort Reden. Der Zweckverband Erlebnisort Reden hat ein touristisches Entwicklungskonzept in Auftrag gegeben. Die Firma Erlebniskontor arbeitet hieran mit Hochtouren. In einer Besprechung wurden mir einige neue Erkenntnisse vorgestellt. Das Ganze soll zu Beginn des neuen Jahres vollendet sein. Ziel dieser Bemühungen ist es, unseren Erlebnisort mit Strategie für die Zukunft weiterzuentwickeln, um das touristische Potenzial auszuschöpfen. Danach schloss sich für mich ein trauriger Anlass an. Der langjährige Fraktionsvorsitzende der CDU Stadtratsfraktion Neunkirchen Ernst-Jürgen Kohlhund wurde in Neunkirchen beigesetzt. Mich verbinden mit Herrn Kohlhund gemeinsame Jahre im Neunkircher Stadtrat. Er war ein engagierter Kommunalpolitiker, der den Strukturwandel der Kreisstadt mitgestaltete und mitprägte. Sein Wirken wird unvergessen bleiben, meine Gedanken sind bei seiner Familie. Wieder zurück in Ottweiler freute ich mich sehr, den neuen Demenzhelferinnen und Demenzhelfern ihre Urkunde auszuhändigen. Schon seit Jahren bilden wir ehrenamtliche Demenzhelferinnen und Demenzhelfer aus. Dank Frau Lofi-Theobald und unserer Leitstelle „Älter werden“ können immer wieder neue Ehrenamtler qualifiziert werden.

Ich zitiere aus dem Presseartikel:

Landrat überreicht Ausbildungszertifikate für Demenzhelfer

Landrat Sören Meng überreichte den neu ausgebildeten Demenzhelfern im Historischen Sitzungssaal in Ottweiler ihre Zertifikate. Aufgrund der steigenden Anzahl hilfsbedürftiger Demenzkranker und dem vermehrten Pflegebedarf bietet der Landkreis in Kooperation mit dem Caritasverband Schaumberg-Blies e.V. seit vielen Jahren eine Ausbildung zum ehrenamtlichen Demenzhelfer bzw. zur ehrenamtlichen Demenzhelferin an. Vermittelt werden dabei hauptsächlich medizinisches und pflegerisches Grundlagenwissen über das Krankheitsbild, seinen Verlauf sowie die sozialen Auswirkungen.

Landrat Sören Meng würdigte die Bereitschaft der neuen Demenzhelfer: „Für Ihre Arbeit verdienen Sie höchsten Respekt. Sich um demenzerkrankte Mitbürger zu kümmern, ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die Belastbarkeit und Empathie erfordert. Außerdem sorgen Sie für eine wichtige Entlastung der Angehörigen.“ Besonderen Dank für das Engagement drückte auch Simone Lofi-Theobald vom Caritasverband Schaumberg-Blies aus, die die Ausbildung leitete: „Nach den Beeinträchtigungen der Corona-Zeit bei der Ausbildung von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern sind die neuen Demenzhelfer ein Licht am Horizont. Sie geben den Betroffenen Normalität und Lebensqualität zurück. Das ist unbezahlbar.“

Für die Entlastungsangebote für pflegende Angehörige demenziell erkrankter Menschen sowie die Ausbildung der Demenzhelferinnen und -helfer stellt der Landkreis jährlich rund 85.000€ zur Verfügung. Auch im nächsten Jahr soll eine neue Ausbildungsrunde für ehrenamtliche Demenzhelferinnen und -helfer starten.

Auskunft dazu erteilt die Leitstelle „Älter werden“ des Landkreises Neunkirchen, Martin-Luther-Straße 2, 66564 Ottweiler, Tel.: 06824 906–2210, Email: aelterwerden@landkreis-neunkirchen.de sowie der Caritasverband Schaumberg-Blies e.V., Hüttenbergstraße 42, 66538 Neunkirchen, Telefon 06821 92090. Weitere Informationen stehen außerdem auf der Internetseite www.aelterwerden-landkreisneunkirchen.de bereit.

Der Abend stand dann für mich im Zeichen des Klimawandels. Zwölf Jahre gibt es nun schon das von der Kreisstadt Neunkirchen, der KEW und der Sparkasse Neunkirchen getragene Klimaprojekt. Mit tollen Vorträgen, u.a. vom Meteorologen Sven Plöger, der die Folgen des Klimawandels in einem kurzweiligen und erfrischend ehrlichen Vortrag darlegte, wurde dieses Jubiläum gefeiert. Danke für dieses wichtige Gemeinschaftsprojekt der KEW, der Sparkasse Neunkirchen und der Kreisstadt Neunkirchen.

Am Dienstagmorgen fanden verwaltungsinterne Gespräche und Rücksprachen statt. Mittags besuchte ich die Veranstaltung der Stadt Ottweiler, bei der zum wiederholten Male Stolpersteine verlegt wurden. Diese Aktion, initiiert vom Künstler Gunter Demnis, ist ein wichtiger Beitrag zur Erinnerungskultur in unserem Land. Erneut wurden in Ottweiler Stolpersteine in Andenken an politisch verfolgte Bürgerinnen und Bürger verlegt. Jeder Name steht dabei für ein Schicksal. Durch die Stolpersteine werden diese Schicksale Teil unseres Alltags und damit zur lebendigen Erinnerungskultur. Vielen Dank an alle, die sich um die Erhaltung dieser Einzelgeschichten bemühen, sodass Vergangenes nicht in Vergessenheit gerät und auch die Generationen nach uns den Opfern gedenken können. Der Holocaustüberlebende Max Mannheimer formulierte es so: "Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschah. Aber, dass es nicht wieder geschieht, dafür schon!"

Weitere Stolpersteine gibt es in Neunkirchen, Eppelborn-Dirmingen und Illingen. Was mich bei der Verlegung in Ottweiler sehr freute, war die Tatsache, dass sich an der Verlegung auch viele Schülerinnen und Schüler von zwei Kreisschulen beteiligten. Danke allen, die sich dafür stark machten. Stellvertretend bedanke ich mich bei der Stadt Ottweiler, aber auch bei dem Träger des Alex-Deutsch-Preises Hans-Joachim Hoffmann für seine Initiative.

Im Anschluss fand in Neunkirchen die Aufsichtsratssitzung unserer Beschäftigungsgesellschaft AQA statt. Über unsere Gesellschaft habe ich schon oft berichtet. Sie bietet Menschen, die lange Zeit arbeitslos sind, neue Lebensperspektiven. Der Geschäftsführer Stefan Gerber und sein Team leisten tolle Arbeit. Mehr über unsere Gesellschaft erfahren Sie auch im Internet unter:

https://www.landkreis-neunkirchen.de/?id=889

 

Am Mittwochmorgen besuchte ich gemeinsam mit meinem Landratskollegen Udo Recktenwald eine sehr schöne Veranstaltung in Illingen. Seit 20 Jahren gibt es schon die „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“. Ich bin stolz darauf, dass es auch im Landkreis Neunkirchen zahlreiche Schulen mit diesem Prädikat gibt.

Ein buntes, stimmungsvolles Programm würdigte dieses erfolgreiche Projekt der Landeszentrale für politische Bildung. Danke allen Schulen, Paten, Projektpartnern und Sponsoren für dieses nachhaltige Engagement.

Die Feier fand am geschichtsträchtigen 9. November statt.

Vor 84 Jahren, am 9. November 1938 setzten organisierte Schlägertrupps der Nazis jüdische Geschäfte, Gotteshäuser und andere Einrichtungen in Brand.

Es ist der Tag, an dem Tausende Jüdinnen und Juden misshandelt, verhaftet oder getötet wurden. Spätestens nun konnte jeder in Deutschland sehen, dass Antisemitismus und Rassismus bis hin zum Mord staatsoffiziell geworden waren. Diese Nacht war das offizielle Signal zum größten Völkermord in der Geschichte. An diesem Tag wurde unseren jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern ihre Würde geraubt.

Gerade im Hinblick auf unsere Geschichte halte ich solche Schulprojekte für so wichtig.

Denn wie es der unvergessene Alex Deutsch formulierte: „Lasst euch nicht hineintreiben in Hass und Gewalt gegen andere Menschen. Lebt miteinander nicht gegeneinander!“

Darum ist es wichtig, jeglicher Form von Rassismus und Ausgrenzung entgegenzutreten.

Es freut mich sehr, dass viele Schülerinnen und Schüler ihr Schulprojekt mit Leben erfüllen und couragiert und solidarisch Zeichen setzen.

Gleiches gilt für die gestrige Verlegung von Stolpersteinen. Auch hier waren Schülerinnen und Schüler vor Ort und brachten sich mit ein.

Das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte darf sich nie mehr wiederholen.

Daher ist immer wieder aufs Neue Zivilcourage gefragt!

 

Am Nachmittag fand eine verwaltungsinterne Besprechung rund um den zusätzlichen Raumbedarf unserer Kreisverwaltung statt. Aufgrund der zahlreichen neuen Aufgaben ist unsere Kreisverwaltung kontinuierlich gewachsen. Leider reichen unsere bisherigen Dienstgebäude nicht mehr aus, dem dienstlichen Anspruch gerecht zu werden. Zwar bieten wir auch sogenanntes Homeoffice an, dennoch sind wir auf weitere Büroflächen angewiesen. Gemeinsam mit der zuständigen Dezernentin und unserem Bauamtsleiter besprach ich das weitere Vorgehen.

 

Gestern Morgen fand eine verwaltungsinterne Besprechung rund um das Thema Arbeitsschutz in unserer Kreisverwaltung statt. Im Anschluss besuchte ich das Gymnasium Ottweiler, um eine weitere Schule, die wir digitalisiert haben, offiziell in Betrieb zu nehmen. Das Gymnasium hat sich in den vergangenen Jahren sehr positiv entwickelt und kann sich über konstant steigende Schülerzahlen freuen. Die Schule wurde jetzt baulich vollumfänglich digitalisiert und durch die Bautechnik auf den neuesten Standard gebracht. Sie wurde komplett neu verkabelt und mit Server, Netzwerk und Verteilerschränken ausgestattet. Mittlerweile ist auch diese Schule mit leistungsfähigen Beamern, Apple TV, Sound Bass und Access Points ausgestattet. Auch ein neuer Schulserver und eine neue Firewall wurden installiert, um höchste IT- Sicherheitsstandards zu erfüllen. Bis Ende des Jahres werden alle Schülerinnen und Schüler mit mobilen Endgeräten ausgestattet sein. Insgesamt wurden an diesem Standort rund 700.000 € investiert. Ein Großteil der Gelder kam aus Fördermitteln von Bund und Land. Danke meinem gesamten Team der Bauverwaltung, der Schul-IT und auch dem engagierten Hausmeister Lars Seibert. Gemeinsam mit dem Schulleiter Mark Hubertus ist es gelungen, unsere Schule für die Zukunft fit zu machen. Am Nachmittag besuchte ich die Vorstellung des Tourismus Barometers in der Neunkircher Gebläsehalle. In meinem Grußwort hob ich die Bedeutung des Tourismus für unsere Region hervor. Der Tourismus mit all seinen Facetten zählt zu den Branchen, die sich ständig vor wechselnden Rahmenbedingungen sieht und die wohl am stärksten von den Ereignissen der letzten Monate und Jahren getroffen wurden. Das haben auch wir hier im Saarland und im Landkreis Neunkirchen gemerkt. Bis zum historischen März 2020 war der Landkreis Neunkirchen wie alle anderen Landkreise auf Wachstumskurs. Unser Potential liegt im Tagestourismus. Herausforderungen gab es immer wieder. Themen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung und ganzheitliche Regionalentwicklung stehen schon lange auf der Agenda. Hier auch ein großes Dankeschön an die Tourismuszentrale Saarland, die uns auf Landkreisebene alle vernetzt, sodass wir alle als „Tourismusort Saarland“ gemeinsam an einem Strang ziehen und nicht jeder seine eigene Agenda verfolgt. Die Erschließung des Erlebnisortes Reden geht voran. Die Veranstaltungen und Angebote auf Finkenrech wurden in den letzten Monaten sehr gut angenommen. Neben den Premium- und Themen-Wanderwegen bauen wir nun auch verstärkt Rad- und Mountainbike-Strecken aus. Unsere Tourismus- und Kulturzentrale steckt aktuell in Zusammenarbeit mit Ministerien und Partnern in der Erarbeitung und Umsetzung von weiteren Entwicklungskonzepten, um das touristische Potential vollumfänglich auszuschöpfen. Das Tourismusbarometer ist eine Bestandsanalyse, die gleichzeitig eine gute und wichtige Grundlage für unser touristisches Engagement im Land darstellt. Herzlichen Dank dem Sparkassenverband und auch unserer Sparkasse Neunkirchen vor Ort, die unsere Tourismusaktivitäten immer unterstützt. Wieder zurück in Ottweiler tagte der Kreisausschuss zu verschiedenen Themen, die gleichzeitig der Vorbereitung der anstehenden Kreistagssitzung dienen. In den kommenden Wochen wird der Haushaltsentwurf, dessen Eckpunkte feststehen, beraten. Leider wird die Kreisumlage beträchtlich steigen, was finanzielle Folgen für die Städte und Gemeinden haben wird. Die Aufgaben der Kreisverwaltung sind weiterhin gewachsen und ein Großteil der Arbeit unserer Verwaltung wird über die Kreisumlage finanziert. Dies ist in Zeiten knapper öffentlicher Kassen besonders schwierig.

Heute Morgen tauschte ich mich mit dem Dezernatsleiter des Dezernates IV Dominik Hunziker zu verschiedenen Themen aus. Anschließend fand ein Fachgespräch zum Freizeitzentrum Finkenrech statt. Unsere Tourismus- und Kulturzentrale hat ein Entwicklungskonzept auf den Weg gebracht. Im Rahmen der Erarbeitung ist hier auch meine Meinung gefragt. Ziel soll es sein, wie schon beim Erlebnisort Reden, die beliebte Einrichtung Finkenrech auch in Zukunft attraktiv zu halten. Heute Abend werde ich beim Neunkircher Karnevalsausschuss zu Gast sein. Mit einer großen Veranstaltung wird die Neunkircher Fastnacht mit ihren Mitgliedsvereinen offiziell eröffnet. Ich drücke die Daumen, dass in der kommenden Session unsere Vereine endlich wieder Fastnacht feiern können. Fastnacht hat Tradition im Landkreis Neunkirchen und ist für mich ein wichtiges Kulturgut. Die Vereine stehen für gute Jugendarbeit und sind wichtig für unsere Gesellschaft. Zwei Jahre schon konnten keine Kappensitzungen mehr präsentiert werden. Ich freue mich auf die kommende Session und hoffe, auch 2023 wieder einen Empfang für die Närrinnen und Narren im Landratsamt durchführen zu können.

Am Sonntag werde ich an einer Podiumsdiskussion in Saarbrücken teilnehmen. Es geht um die Vereinbarung von Beruf und Familie.

 

Liebe Blogleserinnen und Blogleser,

ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende. Bleiben Sie gesund!

Ihr Landrat Sören Meng