Das Werk Seiji Kimotos lebt weiter – Ausstellung im Landratsamt Ottweiler eröffnet

Zu Ehren von Seiji Kimoto wird in Ottweiler eine Ausstellung mit Werken gezeigt, die teilweise noch nie in der Öffentlichkeit ausgestellt wurden.

„Kunst muss uns berühren und Spuren in uns hinterlassen.“ Mit diesem Satz wird Seiji Kimoto häufig zitiert. Der Ausnahmekünstler, der vor knapp zwei Jahren verstarb, ist eng mit dem Landkreis Neunkirchen verwurzelt. Ihm zu Ehren wird nun im Landratsamt in Ottweiler eine Ausstellung mit Werken gezeigt, die teilweise noch nie in der Öffentlichkeit ausgestellt wurden.

Die Idee entstand beim Besuch von Landrat Sören Meng bei Seiji Kimotos Witwe Ursula. Im Haus in Wiebelskirchen, in dem Kimoto bis zu seinem Tod gewohnt hat, standen zahlreiche Exponate und Werke, die bisher nicht gezeigt wurden. „Was bedauernswert wäre, übt jedes Werk von Seiji Kimoto doch seine eigene Anziehungskraft auf die Menschen aus“, so Landrat Sören Meng. In Zusammenarbeit mit Nicole Nix-Hauck, Leiterin der Städtischen Galerie, wurde diese Idee nun umgesetzt.

Ende der sechziger Jahre zog es den japanischen Innenarchitekten nach Deutschland. Aus dem ursprünglich nur vorübergehenden Aufenthalt im Saarland wurden schaffensreiche Jahrzehnte in Neunkirchen. Die Traumata, wie der Bombenterror im Zweiten Weltkrieg, den er hautnah miterleben musste, oder Schrecken des Nationalsozialismus sind in seinem Werken verarbeitet. Daher seien seine Werke nichts für sensible Gemüter, hatte Seiji Kimoto einmal selbst gesagt. Kimotos Bildnisse des Leidens lassen die Betrachter nicht unberührt, erinnern sie an die großen Katastrophen der Humanität und sind gerade in der heutigen Zeit ein wichtiges Mahnmal für mehr Menschlichkeit. „Seine Arbeiten, die zu universalen Metaphern des Schmerzes werden und seine Kunstwerke im öffentlichen Raum, mit denen er immer wieder Zeichen gesetzt hat gegen politische Terrorherrschaft und Gewalt, berühren den Betrachter nachhaltig,“ so Nix-Hauck. Daher wirken Kimotos oftmals surrealen, menschenähnlichen Gestalten mit einer unglaublichen Wucht, die Faszination und zugleich eine tiefe Betroffenheit hervorruft.

Landrat Sören Meng hob die Bedeutung des Werkes von Kimoto in heutiger Zeit hervor: „Seine Kunst steht als Zeichen gegen Gewalt, Krieg und Unterdrückung. Es geht gleichzeitig immer um die Menschenwürde.“

Verschiedene Tuschearbeiten ergänzen die Ausstellung. Neben bisher ungezeigten Werken sind auch Werke aus der Ausstellung „Macht und Ohnmacht“ zu sehen, die im letzten Jahr im Landtag des Saarlandes gezeigt wurde.

Die Witwe Seijis Kimotos, Ursula Kimoto, bedankte sich in ihrer Rede für diese Ausstellung: „Es war mir ein persönliches Anliegen, dass diese Werke hier gezeigt werden. So wird erneut an das facettenreiche künstlerische Werk meines Mannes erinnert“, so Ursula Kimoto.

Die Ausstellung kann noch bis zum 12. Juli 2024 zu den Besucherzeiten des Landratsamtes in der Wilhelm-Heinrich-Straße 36 in Ottweiler zu den regulären Öffnungszeiten kostenfrei besucht werden.