Vom Tennisplatz zum Schulgarten

Die Tennisbegeisterung der 1980er Jahre ist abgeebbt.  Der Tennissport in Deutschland hat nach seiner goldenen Zeit unter Becker und Graf in den letzten Jahren einen Niedergang erlebt, der auch vor dem TC Wellesweiler nicht Halt machte. Zurück blieb ein 600 m² großes umzäuntes Areal. Die Immobilie in Besitz der Kreisstadt Neunkirchen lag brach und wurde allmählich von Wildkräutern überwuchert.

Mit der finanziellen Unterstützung des Landkreises Neunkirchen und des Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz wird dort, wo einst Vorhand und Rückhand trainiert wurde, nun eine Vielzahl unterschiedlichster Nutz-, Zier- und Wildpflanzen kultiviert.

„Ein Schulgarten ist ein wichtiges pädagogisches Konzept, das den Schülern Kenntnisse in den Bereichen Biologie, Umwelt und Natur praxisnah vermittelt. Nur wenn unsere Jugend die Auswirkung menschlichen Handelns auf die Umwelt versteht, wenn sie erkennt, wie wichtig etwa Insekten sind und wie sich das Bienensterben negativ auf den Fruchtertrag auswirkt, werden junge Menschen zu kritischen, nachhaltigen Konsumenten“, erläutert Landrat Sören Meng, der eigens Wildblumensamen als Bienenweide überreichte.

Derzeit bauen die Schüler*innen Hochbeete, in denen ab dem kommenden Sommer die ersten Salat- und Gemüsepflanzen sprießen und legen Wege aus Rindenmulch an. „Dem Schulgarten kommt bereits jetzt im Schulalltag der Alex-Deutsch-Schule eine wichtige Bedeutung zu: Im Fach Arbeitslehre entwickeln Siebt- und Achtklässler durch die Gartenarbeit wichtige gärtnerische und handwerkliche Fähigkeiten, Mitglieder der Schulgarten-AG entdecken den Garten als Hobby und Ganztagsschüler verbringen einen Teil ihres Freizeitprogrammes dort“, erklärt die stellvertretende Schulleiterin Ulrike Rothermel.  Die Planung und gestalterische Umsetzung des Konzeptes wird von Dieter Simon vom Waldritter Südwest e.V. aktiv begleitet.

„Ein Schulgarten ist viel mehr als bloßes Anschauungsmaterial für den Schulunterricht. Er ist Rückzugsort und schafft die Möglichkeit gemeinsam etwas zu gestalten, etwas mit seinen eigenen Händen zu erschaffen und zu sehen, wie aus kleinen Samen große Pflanzen werden. Ich danke der Schulgemeinschaft, dem Ortsvorsteher Dieter Steinmaier und allen Helfern, die dieses vorbildliche Projekt möglich gemacht haben“, so abschließend Staatssekretär Sebastian Thul.