Kein Laden wie jeder andere: "Knast-Lädchen" der JVA Ottweiler Partner der Regionalmarke Neunkirchen

Wenn man auf der Suche nach Holz- und Metallprodukten für Haus und Garten oder nach kreativen Geschenkideen ist, kommt man im ersten Moment nicht auf die Idee, bei einer Justizvollzugsanstalt vorbeizuschauen. Doch seit Ende März 2023 kann man bei der JVA Ottweiler durchaus fündig werden. Denn dort wurde das sogenannten „Knast-Lädchen“ eröffnet, in dem eben solche Produkte, hergestellt durch die vorwiegend jugendlichen Insassen, im Zuge von berufsbildenden oder therapeutischen Maßnahmen verkauft werden. Die Einnahmen werden vollständig für gemeinnützige Zwecke sowie für Maßnahmen der Resozialisierung verwendet, sodass die Insassen nach Entlassung möglichst schnell wieder in einen strukturierten Alltag finden.

Ins Leben gerufen wurde der Laden von Ergotherapeut Sascha Bick, der in der JVA Arbeitstherapie anbietet und dem Schreinermeister der JVA, Uli Kuhn. Von Beginn an wurde diese Idee vom Justizministerium unterstützt, zeigt sie doch eindrucksvoll, dass Justizvollzug mehr bedeutet als die Inhaftierung. Nun ist das „Knast-Lädchen“ auch offiziell Partner der Regionalmarke und stellt dafür eine stabile Grillzange aus Holz her. Außerdem werden die Produkte am Regionalmarkt im Rahmen der SR3-SommerAlm ausgestellt und verkauft.

Doch auch ein weiterer Punkt spielt eine wesentliche Rolle, wie Landrat Sören Meng erklärt: „Bei der Aufnahme in die Regionalmarke geht es auch um die Wertschätzung für die Insassen, die hier schlichtweg handwerklich gute Arbeit leisten. Diese Anerkennung ist sicherlich für eine Wiedereingliederung in die Gesellschaft nach der Inhaftierung wichtig. Durch die Verwendung der Einnahmen für gute Zwecke bereichern sie die Regionalmarke insbesondere auch durch den gemeinnützigen Gedanken, der dahinter steht.“